RESONANZLEHRE HAMBURG

Willkommen

Resonanzlehre ist eine Praxis für Musiker — Sänger wie Instrumentalspieler — die ihren Klang verbessern und ihren Körper bewußter, effektiver und musikalischer gebrauchen wollen.

Sie beleuchtet den Zusammenhang zwischen Körper, Bewegung und Musik. Die Auswirkungen dieser Praxis lassen sich beim Musizieren mit dem Instrument oder beim Singen konkret wahrnehmen und erleben.

Die Bewegungen selbst werden musikalisch. Das heißt, der Musiker lernt, seinen Körper so zu bewegen, dass der Klang unterstützt wird und zu seiner vollen Entfaltung kommt. Damit wird das eigene musikalische Potential Stück für Stück erschlossen und zugänglich — genauso wie das Potential des Instrumentes.

Das Reagieren auf den Klang wird intuitiv verankert; der eigene Körper wird zum unterstützenden Resonanzfaktor. Das eigene musikalische Erleben erscheint klarer im Klang und wird so für den Zuhörer greifbarer und erfahrbarer.

In Einzelstunden werden Wege aufgezeigt, wie der oder die Übende Einfluß auf die Bewegungsqualität nehmen kann. Hinderliche Gewohnheiten können so nach und nach aufgelöst und durch musikalische Bewegungen ersetzt werden. Zur Verinnerlichung und Vertiefung des Gelernten dienen die KLANGBEWEGUNGEN der Resonanzlehre. Sie sind ein konkretes Mittel, mit dem jede Musikerin und jeder Musiker zielgerichtet arbeiten kann.

Viel Spaß beim Musizieren und gute Resonanz wünscht

Kai Allermann

Bewegungsprinzip

"Eine Masse läßt sich am leichtesten über ihren Schwerpunkt bewegen."

Dieser physikalische Grundsatz ist die Basis der musikalischen Bewegung. Er gilt für anorganische wie organische Materie und damit auch für unseren Körper. Bewegt man seinen Körper über den ihm eigenen Schwerpunkt (oder Gleichgewichtspunkt), ist die Bewegung dreidimensional ausbalanciert.

Warum ist diese Art der Bewegung beim Musizieren hilfreich?

Gleichgewichtsbewegungen sind umkehrbare Bewegung, was sowohl die Richtung als auch die Spannung betrifft. Die Variabilität und Durchlässigkeit des Körpers erhöhnen sich - ideal für die optimale Dosierung von Spannung und Entspannung, die der jeweilige Klang für seine freie Entfaltung und Gestaltung benötigt.

Durch die Anwendung dieses Bewegungsprinzips verändert sich die Körperwahrnehmung. Ein entscheidenender Faktor für ausbalancierte Bewegung ist die Eingengewichtwahrnehmung. Die Wahrnehmung eines Schwerpunktes im Körper bietet die Wahrnehmung des Eingengewichtes. Folglich ist die ausbalancierte Bewegung die Voraussetzung für eine klare Wahrnehmung des Eigengewichtes.

Die Anwendung dieses Prinzips ist unter 'Klangbewegungen 🠖 Formen der Klangbewegungen' zu finden.

Audiomotorik

Wie sind Hören und Bewegen körperlich verknüpft?

Ein Instrument zu spielen oder zu singen ist eine audiomotorische Tätigkeit; im Unterschied zu einer visuellmotorischen Tätigkeit, wie zum Beispiel einen Ball fangen. Es kommt also auf die Koordination von Hören und Bewegen an. Das Hören ist beim Musizieren der wichtigste unserer fünf Sinne. Hören als Steuerung und dreidimensional ausbalancierte Bewegungen führen zu optimaler Koordination und größtmöglicher Ausdruckskraft.

Hören und Bewegen ist im Körper eng miteinander gekoppelt. Die Gleichgewichtsorgane liegen in umittelbarer Nähe des Mittel- und Innenohres. Die Nervenbahnen beider Organe (Gleichgewicht und Hören) laufen zuerst paralell und vereinen sich dann zu einem Hirnnerv. Die Gleichgewichtsorgane sind mit der kompletten Muskulatur verschaltet. Wenn das Hören des Klanges im Vordergrund der Wahrnehmung steht, dann funktioniert die Koppelung von Hören und Bewegen in ihrer freiesten Weise.

Für das Musizieren bedeutet das, je ausbalancierter die Bewegung, desto resonanzreicher der Klang.

Musik und Emotion

Wie kommt die Emotion in die Schallwelle?

Das latienische Wort Emovere bedeutet wörtlich herausbewegen. Emotion erscheint nur durch Bewegung, in der Musik wie auch im übrigen Leben.

Das eigene musikalische Erleben ist die Grundlage der Emotion, die sich in der Schallwelle äußert. Wenn das Hören die Bewegung führt erfolgt diese Übertragung der Emotion in die Schallwelle optimal. Die Eigenwahrnehmung ist dann auf der Höhe des Klanges und damit an seinem unmittelbaren Steuerungspunkt.

Nach einem Konzert oder Vorspiel ist der Unterschied zwischen Eigenwahrnehmung und Außenwahrnehmung häufig erstaunlich groß. Je mehr der/die MusikerIn das Hören des Klanges und die Schwingungen des Instrumentes fühlt, umso geringer wird dieser Unterschied. Das eigene Spiel kann dadurch deutlich realistischer eingeschätzt werden.

Ausbalancierte Bewegungen begünstigen zusätzlich die Eigenwahrnehmung des Klanges. Schallwellen verbreiten sich dreidimensional im Raum. Bewegt man sich dreidimensional ausbalanciert, ist man der Eigenschaft des Klanges am nächsten.

Das Prinzip der musikalischen Bewegung kann direkt beim Instrumentalspiel oder Singen angewendet werden. Die Klangbewegungsübungen dienen der Verinnerlichung und Vertiefung der musikalischen Bewegung.

Doch was bedeutet das für den ausführenden Musiker? Bewegt man sich schallwellengerecht, dann wird der eigene Körper zum unterstützenden Resonanzfaktor - quasi ein musikalischer Ausdruckskörper. Und Ausdruck ist das, was jeder Musiker anstrebt in seiner Interpretation der jeweiligen Musik.

Formen der Klangbewegungen

Die Klangbewegungen der Resonanzlehre folgen dem Prinzip der dreidimensional ausbalancierten Bewegung, wie es unter 'Resonanzlehre -> Bewegungsprinzip' beschrieben wird.

Der Führungspunkt jeder ausgeführten Bewegung ist der Schwerpunkt der jeweiligen Masse, die man bewegt. Es gibt den Schwerpunkt des gesamten Körpers; er wird daher Körperschwerpunkt genannt. Teilschwerpunkte beziehen sich auf Teile des Körpers: Arme, Beine, Kopf, Füße usw. Diese haben jeweils einen eigenen Schwerpunkt und werden nach dem jeweiligen Teil benannt, z.B. Armschwerpunkt, Beinschwerpunkt usw.

Die Übungen der Resonanzlehre werden im Stehen und im Sitzen, den Grundformen des Musizierens ausgeübt. Zur weiteren Vertiefung der ausbalancierten Bewegung werden die Übungen auch im Liegen durchgeführt.

Der Körper kann durch diese Übungen grundsätzlich auf musikalische Bewegung eingestellt werden, so daß man sich schon im Alltag ausbalanciert bewegt, um dann von einer günstigen Bewegungsbasis ins Musizieren zu starten.

Wenn man sich von vornherein musikalisch bewegt, muß man sich beim Musizieren nicht erst darauf einstellen. Das kann zum Beispiel die Einspielzeit erheblich verkürzen.

Muskeltonus

Für das Musizieren wird als Ausgangsbasis ein mittlerer Muskeltonus angestrebt. Resonanzlehre ist also keine Entspannungstechnik, sondern die Grundspannung der Muskeln soll sich zwischen Über- und Unterspannung einpendeln, um von dieser Basis aus jederzeit die Spannung stufenlos dosieren zu können.

Die Klangbewegungen bringen die Muskulatur durch ausbalancierte Gewichtsbewegung in diesen mittleren Tonus. Ausschlaggebend dafür ist also einerseits die Zentrierung durch die Bewegung über Schwerpunkte und andererseits das Spüren des Gewichts der bewegten Masse - zum Beispiel das Armgewicht bei der Bewegung des gesamten Armes.

Diese beiden Faktoren geben dem/der ausübenden MusikerIn einen überprüfbaren Maßstab für die Bewegungsqualität an die Hand.

Üben

Das Thema Üben ist ein weites Feld und soll hier nur in Bezug auf die Klangbewegungsübungen der Resonanzlehre beschrieben werden. Die Bedeutung den Körper auch außerhalb des Instrumentalspiels musikalisch zu trainieren ist häufig gar nicht im Bewußtsein von Musikerinnen und Musikern. Für den Klang sind immer drei Faktoren maßgeblich: Körper, Instrument und Raum. Der erste Faktor kann umfassend, also für den gesamten Körper, anhand der Klangbewegungsübungen abgedeckt werden.

Ein weiterer Punkt ist die Erfahrung, daß Üben nicht anstrengend und langwierig sein muß. Letztendlich ist nur das schwer, wofür man noch kein gutes Gespür oder Gefühl hat. Je mehr man sich musikalisch (im Sinne der Klangbewegungsübungen) bewegt, umso leichter und schneller werden auch schwierige Passagen gelernt und gemeistert. Und zwar weil sich die Fähigkeit der optimalen Dosierbarkeit von Spannung und Entspannung mit zunehmender Körperwahrnehmung verbessert. Die eigene Anpassungsfähigkeit und Flexibilität erhöhen sich.

Insgesamt gesehen wird der Körper von "Technik" auf "Organik" umgestellt. Technik kommt aus der mechanischen Maschinenwelt und wird oft in der sogenannten Instrumental- oder Gesangstechnik als Übe- und Bewegungsprinzip verwendet. Unser Organismus funktioniert aber nicht technisch, sondern organisch. Dies ist schon in der Anlage unseres Gleichgewichtsorgans festgelegt. Wie der Name sagt, arbeitet es balancierend mit Gewichten - den beiden Punkten, die in den Klangbewegungsübungen grundlegend verwendet werden und als Bewegungsmaßstab dienen.

Unterrichtsthemen

Grundsätzlich ist der aktuelle Stand des Musikers mit allen Fragestellungen oder Vorstellungen, in welche Richtung sich das Musizieren entwickeln soll, die Ausgangsbasis im Unterricht. Von dort aus können Bewegungen und Gewohnheiten am Instrument oder beim Singen ausbalanciert werden.

Unter anderem können folgende Punkte für Musiker interessant sein:

  • musikalischer Körpergebrauch bei Instrumentalspiel und Gesang
  • Verbesserung des Klanges und der Klangwahrnehmung
  • Emotion in der Schallwelle
  • optimale Ausrichtung der Spielposition
  • Umgang mit Verspannungen und Verkrampfungen (und eventuell daraus entstehenenden Schmerzen)
  • Atmung
  • Auftrittsnervosität
  • Erarbeitung schwerer Stellen
  • effizientes Üben
  • Erweiterung des persönlichen Bewegungsspielraumes

Einzelstunden

Der Unterricht findet in Einzelstunden statt. Eine Unterrichtseinheit dauert eine volle Stunde.

Eine Stunde kostet 60€

ermäßigt nach Selbsteinschätzung 50€

Termine können per E-mail oder telefonisch vereinbart werden 🠖 siehe Kontakt

Unterrichtsort

Oelkersallee 63
22769 Hamburg

Anfahrt

mit öffentlichen Verkehrmitteln:

  • mit dem Bus Linie 15 bis Haltestelle "Schulterblatt"
  • mit der S-Bahn entweder bis Haltestelle "Sternschanze" oder "Holstenstraße"

Kontaktmöglichkeiten

Tel.: 040-46899543
Mobil: 0151-23610770

E-mail: kai.allermann(at)resonanzlehre-hamburg.de

Biographie

    erstes Studium in Hannover bei Hans-Michael Koch im Hauptfach Gitarre; Abschluß als Diplom-Musiklehrer

    während dieses Studiums zusätzlich zum Hauptfachunterricht Stunden in Resonanzlehre bei Thomas Lange, der an der Musikhochschule einen Lehrauftrag hatte.

    nach dem Ende des Lehrauftrags privat Unterricht bei Thomas Lange und Besuch von Kursen

    2004 Gewinner des Internationalen Gitarrenwettbewerbs "stichting gitaarweken" in Zwolle (Holland)

    künstlerische Ausbildung bei Olav van Gonnissen und Klaus Hempel an der Musikhochschule Hamburg; Abschluß als Diplom-Musiker

    dreijährige Ausbildung zum Resonanzlehrer bei Thomas Lange

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